DER CHOR DER VERIRRTEN / Eine arabisch-deutsche Lesung mit Berliner Dichterinnen und Dichtern aus Syrien, Ungarn und Deutschland / 8. März, 20 Uhr

8. März / 20 Uhr /

DER CHOR DER VERIRRTEN

Eine arabisch-deutsche Lesung mit Berliner Dichterinnen und Dichtern aus Syrien, Ungarn und Deutschland.
Mit Kenan Khadaj, Orsolya Kalasz, Douraid Rahhal und Christian Filips

Vom Deutschen ins Arabische und umgekehrt – ohne die Sprache des Gegenübers zu verstehen haben Berliner Dichterinnen und Dichter gegenseitig ihre Poesie übersetzt. Die Sprache ist ein Zuhause, das einen umgibt, wohin man auch geht. Es bleibt denjenigen verschlossen, die die Sprache nicht teilen. Erst die Übersetzung ermöglicht ein Verstehen. Seit Februar 2016 treffen sich geflüchtete und neu in Berlin angekommene Autorinnen und Autoren mit deutsch schreibenden Kollegen; sie eröffnen einander die jeweilige Literaturtradition, reflektieren ihre Schreibpraxis und tauchen ein in die Sprachwelt des anderen. In der Neuen Nachbarschaft stellen sie ihre Texte, die Übersetzungen und ihre Erfahrungen im poetischen Miteinander vor.

OPEN-STAGE ab 21:30 Uhr

Adresse / Initiative „Neue Nachbarschaft/Moabit“ / Beusselstrrasse 26, 10553 Berlin / Eintritt frei

Kenan Khadaj, 1990 in Swaida/Syrien geboren, ist Journalist und Kurzgeschichtenautor.. Mit Beginn der Revolution 2011 nahm er die Arbeit als Journalist auf und schrieb für verschiedene syrische Zeitungen. Zudem engagierte er sich in Hilfsprojekten für kriegsgeschädigte Kinder und Erwachsene. 2014 floh er in den Libanon und gelangte von dort über die Türkei nach Griechenland und schließlich nach Deutschland. Seit Mai 2015 lebt er in Berlin. Einige seiner journalistischen Texte erschienen in deutscher Übersetzung in der taz, für die er inzwischen regelmäßig schreibt.

Douraid Rahhal ist seit vielen Jahren einer der wichtigsten Berliner Literaturvermittler zwischen der arabischen und der deutschsprachigen Literaturszene. In Moabit ist er als Kiezgröße, Imker, Betreuer von Kinder- und Jugendprojekten und für seine Töpferkurse bekannt. In Zusammenarbeit mit dem Arab Institute for Research and Publishing erschien 2010 im Heidelberger Wunderhorn-Verlag die gemeinsam mit Aurélie Maurin edierte Anthologie „VERSschmuggel. Eine Karawane der Poesie.

Orsolya Kalasz, in Ungarn geboren und aufgewachsen, lebt seit vielen Jahren in Berlin. Sie ist Dichterin und Übersetzerin, gemeinsam mit Monika Rinck übersetzt sie ungarische Gegenwartsliteratur. Ihre Gedichte schreibt sie sowohl auf Ungarisch als auch auf Deutsch. Für ihren letzten Gedichtband „Das Eine“, erschienen bei Brueterich Press 2016, erhielt sie 2017 den renommierten Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik.

Christian Filips lebt als Dichter, Übersetzer und Musikdramaturg in Moabit. Seine Theaterstücke und Inszenierungen waren u.a. an der Berliner Volksbühne und am Gorki-Theater zu sehen. Im Moment arbeitet er am Nationaltheater Weimar. Seine Gedichte und Texte erscheinen im Schweizer Verlag Urs Engeler Editor. Er übersetzt regelmässig aus dem Englischen, Niederländischen und Italienischen.