„Damals, als ich ein Berhardiner war…“ / MMC / 20. Februar / 20 Uhr

Liebe Freund*innen,

wir freuen uns, die Eröffnung des MOABIT MOUNTAIN COLLEGE anzukündigen!
Unser Vorbild ist das berühmte Black Mountain College, welches in den 30er Jahren in North Carolina gegründet wurde und zu einer führenden Institution zur interdisziplinären Ausbildung auf der Basis von Kunst gewachsen ist. Viele der berühmten Professor*ienen des Black Mountain College waren Geflüchtete, die Europa in der Zeit des aufkommenden Naziregiems verlassen mussten.

Moabit Mountain College basiert auf der langjähriger Arbeit der Initiative „Neue Nachbarschaft/Maobit“. Wir sehen Kunst als Instrument des gesellschaftlichen und politischen Wandels. Durch das Programm des MMC wollen wir einen Wissenstransfer herstellen und unterschiedliche Wissensbereiche durch Kunst miteinander verbinden.

Das Programm wird aus der Initiative heraus wachsen und durch deren Mitglieder gestaltet. Wir freuen uns die ersten Veranstaltungen anzukündigen:

Mittwoch, 20. Februar, 20 Uhr
Eintritt frei

„Damals, als ich ein Berhardiner war…“
العربية بالأسفل
Oder: Wie der eigenen Herkunft entkommen?
Das Kollektiv Wiese / -مرج reagiert auf
Hannah Arendts Essay „Wir, Flüchtlinge“ (1943)

„Vor allem mögen wir es nicht,
wenn man uns Flüchtlinge nennt“ (Hannah Arendt)

Im Februar 2019 eröffnet in der Beusselstraße 26 das Moabit Mountain College – ein Experimentalraum für Kunst als soziale Praxis. Aus diesem Anlass hat das Kollektiv Wiese / مرج einen 1943 publizierten Aufsatz der in die USA emigrierten Philosophin Hannah Arendt neu gelesen, kommentiert und mit literarischen Reaktionen versehen. Wo zeigen sich Ähnlichkeiten, wo Differenzen zwischen den Exilanten der dreißiger Jahre und den heutigen Flüchtlingen, Staatenlosen, Entrechteten? Kann sich, wer als Flüchtling angegriffen wird, nur als ein solcher verteidigen? Kann und sollte man sich völlig neu erfinden, um der eigenen Herkunft zu entkommen? Warum setzt man bei der nächsten WG-Party dann doch lieber ein vielsagendes Grinsen auf, wenn man gefragt wird, wie es einem geht? Das Kollektiv Wiese /مرج wird den Text auf arabisch und deutsch vorstellen, von ihm abschweifen und die Frage beantworten, was es mit dem Bernhardiner auf sich hat, von dem Hannah Arendt berichtet…
Mit Beiträgen von Nauras Ali, Luisa Beck, Kenan Khadaj, Miriam Rainer u.a.
Beusselstrasse 26, 10553 Berlin, Eintritt frei

Mit freundlicher Unterstützung der Foundation for Arts Initiatives

Between Bridges Foundation

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ذات مرّةٍ حين كنت القديس برنارد…
أو: كيف تهربُ من جذورك
ورشة الكتابة فيزا-مرج
بحث حنّا آرندت „نحن اللاجئين“
في المقام الأول نحن لا نحبُّ أن نسمى لاجئين „حنا آرندت“
في شهر شباط فبراير 2019 ستفتح جامعة „مؤابيت ماونتن كوليج“ أبوابها، والتي ستكون مساحة تجريبية للفن كشأن اجتماعي. لهذه المناسبة قامت ورشة الكتابة فيزا بدراسة وكتابة نصوص وتعليقات حول نص الفيلسوفة حنا آرندت „نحن اللاجئين“ والذي تم نشره عام 1943 في الولايات المتحدة الأمريكية إبان الحرب العالمية الثانية.
ما الاختلافات الحقيقية بين منفيي الثلاثينيات ولاجئي اليوم، عديمي الجنسية والمحرومين منها؟ وهل يستطيع من يتعرض للهجوم لأنه لاجئ أن يدافع عن نفسه فقط؟ وهل يمكن أو ينبغي على المرء أن يعيد اكتشاف نفسه أو حتى اختراعها بغرض الهرب من جذوره؟ ولماذا قد يفضل المرء أن يرتدي ابتسامة تفضح بالكثير عند السؤال عن أصوله في حفلةٍ أو مناسبةٍ اجتماعية؟ ستقوم ورشة الكتابة فيزا بتقديم النص بالعربية والألمانية والاستطراد عنه ومحاولة الإجابة على السؤال: من وما هو القديس برنارد الذي كتبت عنه حنا آرندت؟
مع مشاركات من: نورس علي، كنان خدّاج، لويزا بيك، ميريام راينر وآخرون.

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WHEN I WAS A ST. BERNARD Or: How to escape your origins? The Moabit Mountain College presents Hannah Arendt’s Essay “We Refugees” (1943)

“In the first place, we don’t like to be called ‘refugees’” (Hannah Arendt).

In February, the Moabit Mountain College – an experimental space for art as social practice – opens its doors at Beusselstraße 26.

To mark the occasion, the Wiese / مرج collective has re-read an essay published in 1943 by philosopher Hannah Arendt, who emigrated to the USA, commented on the text and added literary responses. What are the similarities and differences between the exiles of the 1930s and today’s refugees, stateless persons, and disenfranchised people? Can someone who has been attacked as a refugee only defend themselves as such? Can and should one reinvent oneself in order to escape one’s origins, in order to forget? And why then, put on a telling grin at the next house party when asked how you’re doing?

The Wiese /مرج collective will present the text in Arabic and German, taking a detour to answer the question of what Hannah Arendt has to do with a St. Bernard …

With contributions by Luisa Beck (Washington Post), Kenan Khadaj (writer), Miriam Rainer (comparatist), Nauras Ali (writer) and others.