Pressemitteilung / Vertragsabschluss Strandbad Tegelsee / Zentrum für Kultur und Erholung
Pressemitteilung: Vertragsabschluss Strandbad Tegelsee / Statements Marina Naprushkina
Das Gemeinnützige steht im Vordergrund
„Wir wollen allen Berlinerinnen und Berlinern ihr altes Strandbad Tegel wieder geben“, sagt Marina Naprushkina, Geschäftsführerin der neu gegründeten Strandbad Tegelsee gGmbH, die als gemeinnützige Gesellschaft das Strandbad betreiben wird. „Allerdings mit einem erweiterten Konzept, das mit Erholung und Kultur überschrieben ist. Wir werden kein teures Spaßbad sein, sondern das Gemeinnützige in den Vordergrund stellen.“
Gesellschafterin der neuen Betreibergesellschaft ist die Neue Nachbarschaft/Moabit e.V., eine der größten Nachbarschaftsinitiativen Berlins und für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet.
„Wir bauen auch beim Strandbad Tegelsee auf nachbarschaftliche Netzwerke. Damit ermöglichen wir gerade den Menschen soziale Teilhabe, die sonst aufgrund mangelnder finanzieller Mittel oder ihres Flüchtlingsstatus leicht außen vor bleiben“, erklärt Naprushkina die Arbeit des Vereins. Im Mittelpunkt stehen dabei kulturelle und Bildungsangebote, die inzwischen seit mehr als einem halben Jahrzehnt von ehrenamtlichen Nachbarinnen und Nachbarn getragen werden.
Die Neue Nachbarschaft/Moabit ist einer der diversesten Orte Berlins. „Diesen Schatz, den wir aus dem Mitwirken der Vielen haben, aus dem Einfließen ihrer Kenntnisse, Erfahrungen und Persönlichkeiten, diesen Schatz wollen wir auf den neuen Ort übertragen, um neue Perspektiven in die tägliche Arbeit und die Gestaltung des neuen Ortes einfließen zu lassen.“
Das in Moabit erfolgreiche Konzept soll auch den Betrieb des Strandbads prägen. „Ein attraktiver Badebetrieb ist zentral. Aber wir wollen im Strandbad auch ein nachhaltiges Zentrum für Kultur und Erholung betreiben und planen viele kulturelle Inhalte“, erklärt Naprushkina.
Erholung in der Großstadt wird das große Thema der nächsten Jahre. Die Metropolen wachsen weiter ohne dass es eine Planung für qualitative Erholung gibt, die auch nachhaltig funktioniert.
Dazu kommt der Klimawandel. Er wird dazu beitragen, dass die Sommer in mitteleuropäischen Städten immer wieder auch von Hitzewellen geprägt sind.
Es braucht daher Orte als grüne Lungen mit Bademöglichkeiten, die ein Konzept für Sommer in der City darstellen. Diese Orte kann man nicht einfach so am Reißbrett entwerfen oder mit artifiziellen Konzepten überziehen. Es müssen Orte gesucht und gefunden werden,, die aus ihrer Lage und ihrer Möglichkeit für neue Nutzungskonzepte heraus behutsam konzeptionell entwickelt werden. „Deswegen haben wir uns Tegel ganz bewusst ausgesucht, da hier die Natur und der Standort schon viel vorgeben.“
Eintritt für Kinder kostenlos
Damit alle Berliner das neue Freibad nutzen können, sind günstige Eintrittspreise für Erwachsene und kostenloser Zugang für Kinder und Jugendliche geplant.
Auch soll es ein breites Angebot an kostenlosen Schwimmkursen geben, um soziale Teilhabe möglich zu machen und Baderisiken zu minimieren. Dazu kommen Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche in den Sommerferien und Ballsportangebote wie Volleyball und Fußball auf der Wiese.
„Unser niederschwelliges Kulturprogramm setzt auf viele kleine Veranstaltungen. Die Berlinerinnen und Berliner sowie örtliche Initiativen werden wir über einen open call aufrufen, Programmpunkte vorzuschlagen. So soll die kulturelle und sportliche Breite des Bezirks abgebildet werden“, so Naprushkina weiter.
Badebetrieb startet im Mai 2021
Der Badebetrieb soll wie üblich von mindestens Mitte Mai bis mindestens Ende August stattfinden. Vorbehaltlich der noch ausstehenden behördlichen Genehmigungen und der witterungsabhängigen Erdarbeiten für die Neuverlegung der Abwasseranlage auf dem Gelände, ist die Eröffnung für die Sommersaison 2021 geplant. Die Strandbad Tegelsee gGmbH rechnet damit, dass etwa 40 Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose, Geflüchtete und geringqualifizierte Menschen entstehen.
Rein vegetarische Gastronomie
Die Gastronomie soll ganzjährig betrieben werden und sich als rein vegetarisches Restaurant einen Namen machen. „Wir lassen nicht einfach das Fleisch weg“, so Naprushkina, „Wir wollen mit Phantasie und wirklich frischen Produkten auch einen gesundheitlichen Akzent setzen. Vielleicht gelingt es uns über Tegel hinaus, ein gastronomisches Angebot zu etablieren, das geschätzt und frequentiert wird.“
Als nächsten Schritt wollen wir im September ein Wochenende mit öffentlichem Zutritt zum Strandbad veranstalten und mit allen Interessierten in einen Austausch treten. „Alle, die sich einbringen möchten sind aufgerufen, uns an diesem Wochenende zu besuchen und uns ihre Vorschläge zu unterbreiten“, sagt Naprushkina.