Und hier kommen Bilder aus der Integrationsküche 2. Diesmal Küche aus Tschetschenien.
Gekocht wurden zwei traditionelle Gerichte: ЧIепалгаш (Teigkuchen mit Kartoffel- und Quarkfüllung) und жижиг галныш (Teigröllchen) mit Hähnchen.
Das Kochteam wurde von einer jungen tschetschenischen Frau geleitet: M., eine alleinstehende Mutter mit zwei Kindern, kam vor einem Jahr aus Tschetschenien nach Deutschland.
Bei dem Essen haben wir uns mit M. und ihren Freunden über die Situation in Tschetschenien unterhalten. „Offiziell ist der Krieg beendet. Aber er geht weiter“ erzählte uns N., ein Mann aus Tschetschenien, der mit seiner Familie vor der Staatsgewalt nach Berlin flüchtete. Mehrere Gebiete in Tschetschenien wurden seit dem Krieg nicht aufgebaut, viele Familien haben keine Häuser und sind in provisorischen Lagern untergebracht. Dabei blüht die Hauptstadt Grozny auf, dort wird investiert und gebaut.
„Es gibt nur eine Art der Arbeit: Baustellen. Aber nur der erste Monat wird bezahlt, danach nicht mehr“ erzählt uns N..
Die Regierung ist reich, die Bevölkerung versinkt in Armut. Am meisten leiden darunter kinderreiche Familien: Kindergeld 120 Rubel monatlich, umgerechnet sind es 3 Euro. Dafür kann man in Tschetschenien nicht mal 1 Kilo Fleisch kaufen.
Wir fragen, ob die Frauen studieren können. M. hat selber ein Uniabschluss erreicht, aber ihren Beruf durfte sie nicht ausüben: „Der Onkel hat es mir verboten“.
Das sind nur einige Eindrücke und Themen dieses Abends.
Wir wollen M. und allen, die geholfen haben „баркалла“ sagen. Das heißt „danke“ auf Tschetschenisch.