Archiv des Autor: Marina Naprushkina

Kein „Laberverein“ / Aspekte / ZDF

Jeden Tag neue Schlagzeilen über Flüchtlinge. Deutschland zwischen rechtsradikalen Übergriffen und privaten Hilfsinitiativen. Die Behörden sind überfordert, Notunterkünfte überfüllt. Ohne private Hilfe wäre die Erstversorgung mit dem Einfachsten wie Wasser und Kleidung kaum denkbar.

Doch wenige dieser Privatinitiativen halten so lange durch wie die der Künstlerin Marina Naprushkina. Seit zwei Jahren organisiert sie in Berlin-Moabit eine Nachbarschaftshilfe – bewusst ohne öffentliche Finanzierung. Dreimal die Woche kommen Geflüchtete zum Deutschstammtisch in die „Neue Nachbarschaft // Moabit“. Nicht nur um die Sprache zu lernen, sondern auch um soziale Kontakte mit Deutschen zu knüpfen. Marina Naprushkina betreut die Flüchtlinge langfristig, begleitet sie zu Ärzten und Ämtern. Ihre Kunstprojekte befassen sich mit der eigenen Heimat – Weißrussland, auch mit der politischen Situation dort. Anders als andere Künstler, die sich zur Zeit „Flüchtlingsthemen“ an die Brust heften, um für die eigene Arbeit Aufmerksamkeit zu bekommen, hilft Naprushkina konkret und unermüdlich als eine Art Mutter Teresa der Nachbarschaftshilfe. Jetzt erscheint ein Buch, in dem sie alltägliche Situationen ihrer Hilfsarbeit beschreibt. „Neue Heimat?“. Der Untertitel zeigt einen interessanten Perspektivwechsel: „Wie Flüchtlinge uns zu besseren Nachbarn machen“.

ZDF-Aspekte, 28.8.2015

Wohnung gesucht!

Liebe Freunde! Wie Ihr sicher alle bereits wisst, ist die Unterbringungssituation von Flüchtlingen in Berlin katastrophal! Für manche ist das Leben im Heim aufgrund ihres persönlichen Hintergrunds noch schwieriger als für andere. Einer von ihnen ist Mohamed, der bereits seit über zwei Jahren im Heim wohnt und dringend auf der Suche nach einer kleinen 1-Zimmer-Wohnung (gerne bei uns in der Nähe oder in einem der angrenzenden Bezirke) ist, um endlich zur Ruhe zu kommen. Besucher unserer Integrationsküche kennen ihn sicher schon: er ist ein hervorragender Koch und verwöhnt uns bereits seit 2 Jahren mit seinen Kochkünsten! Mohamed ist ein ruhiger junger Mann, der regelmäßig zum Fitness und ins Kino geht und nächstes Jahr eine Ausbildung beginnen wird. Auf dem freien Wohnungsmarkt hat er leider so gut wie keine Chancen, darum unser Aufruf an alle Vermieter und Wohnungseigentümer: Wer kann hier helfen? Die Warmmiete darf ca. 440 Euro kosten und wird vom Amt übernommen. Vielen Dank für Eure Hilfe!

Nachbarschaftsmarkt am Sonntag, 30. August, ab 12 Uhr

Liebe Freunde, unser zweiter „Nachbarschaftsmarkt“ findet am Sonntag, 30. August statt! Kommt vorbei und verbringt einen tollen Nachmittag mit uns: Flohmarkt, Bar, ab 18 Uhr Livemusik. Zum Essen gibt es traditionell Josies Kameruner Bällchen süß oder sauer und auch syrische Spezialitäten.
Und hier die Veranstaltung dazu, wir freuen uns über viele Zusagen und teilt bitte fleißig.
https://www.facebook.com/events/111711162513551/

Sonntag, 30 August ab 12 Uhr

Adresse: Beusselstrasse 26
10553 Berlin-Moabit

30.August

100 Freunde gesucht!

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100 Freunde gesucht!
Liebe Freunde und Unterstützer,
in diesem August ist unsere Initiative zwei Jahre alt geworden. Das Ziel unserer Initiative war und bleibt die Neuankommende mit sozialen Kontakten auszustatten. Diese Arbeit kann keine Behörde leisten, das können nur wir gemeinsam umsetzen.
Nach zwei Jahren haben wir vieles erreicht! Immer mehr Leute kommen zu uns, unser Netzwerk ist schnell gewachsen, bis zu 70 Leute füllen unsere neuen Räume jeden Abend. Wir rücken zusammen, wir sind eine große Gemeinschaft geworden.
Seit Juli haben wir neue Räumlichkeiten in der Besselstrasse 26 in Moabit. Wir bauen sie gemeinsam um, ab September wollen wir jeden Tag auf haben und unser Programm mit Kultur- und Lernveranstaltungen erweitern. Es wird ein Kulturzentrum für die Nachbarschaft aus Moabit und der ganzen Wellt werden.
Damit es weiter gehen kann, brauchen wir Eure Unterstützung. Alles, was wir machen wird ehrenamtlich geleistet. Dennoch haben wir ein paar existentielle Ausgaben, die unvermeidlich sind, so wie die Raummiete. Auf staatliche Unterstützung verbunden mit all den reglementierenden Auflagen wollen wir verzichten, um frei, kritisch und selbstbestimmt unseren Weg gehen zu können.
Diese Aufruf richtet sich an die Leute, die finanziell auf guten Beinen stehen, die sich persönlich nicht bei uns engagieren können, aber unsere Arbeit für wichtig halten.
Wir suchen Freunde, die sich monatlich einen festen Beitrag von 50 Euro leisten können, damit wir unsere Arbeit fortsetzen.
Wer Interesse hat, meldet sich bitte und bekommt dann von uns detaillierte Informationen.
Herzlichst, eure Initiative „Neue Nachbarschaft/Moabit“

 

Unsere Linoldruckwerkstatt

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Unsere Linoldruckwerkstatt hat eröffnet!
Während die Eltern Deutsch lernen, können die Kinder eigene Linoldrucke machen.
Und die Ergebnisse können sofort stolz präsentiert werden.
Wenn jemand zuhause noch Linoldruckmaterial hat, freuen wir uns über Sachspenden, denn das Material ist nicht günstig. Wir brauchen: Druckfarbe, Linolplatten, Papier, Karton, Bilderrahmen (für A4 Format). Das ganze kriegt man auch im Fachladen Bösner in Charlottenburg (nahe Gotzkowskybrücke), falls jemand extra einkaufen möchte.

Deutschstammtisch

Liebe Freunde, liebe Moabiter, wer hat im Sommer Zeit und Lust unseren Deutschstammtisch zu unterstützen? Es kommen immer mehr Menschen zu uns, die Deutsch lernen wollen. Wir können eure Unterstützung gebrauchen, besonders jetzt, wo viele von uns verreist sind.
Mi, Do oder Freitag, von 18 bis 19.30. Vorkenntnisse zum Unterrichten nicht nötig, bringt gute Laune und Interesse mit. Einführung machen wir auch täglich (Mi, Do, Fr) um 17 Uhr.
Und wer am Donnerstag kommt, darf noch beim unserem Superdonnerstag mitmachen. Jeden Donnerstag wird unsere Küche und die Bar besetzt, es gibt leckeres Essen und Getränke für alle aus der Initiative. Die Bar ist auch Donnerstags für die auswärtige Gäste offen! Wir freuen uns auf Besuch!

 

Eine junge Flüchtlingsfamilie aus Syrien braucht Eure Hilfe!

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„Deutschland lässt uns komplett allein“ – Das Berliner Aufnahmeprogramm und die bittere Realität: eine junge Familie aus Syrien braucht Eure Hilfe!

Fahed und seine schwangere Frau Rabia flohen Anfang des Jahres vor dem Bürgerkrieg in Syrien nach Deutschland. Ihre Flucht war nur möglich, weil ein seit über 10 Jahren in Deutschland lebender Bruder sich der Ausländerbehörde gegenüber verpflichtete für den kompletten Lebensunterhalt der beiden aufzukommen. Andernfalls wäre ihnen nur der gefährliche, möglicherweise tödliche illegale Weg geblieben. Berlin übernimmt nun lediglich die Kosten für die Krankenversicherung, alles andere – Wohnung, Nahrung, Kleidung – muss vom Bruder bezahlt werden, der mit Hilfe von Freunden auch für weitere Familienmitglieder gebürgt hat und mittlerweile am Ende seiner Kräfte ist: „Ich arbeite so viel ich kann, aber es ist unmöglich genug Geld zu verdienen, um alle einigermaßen gut zu versorgen. Ich hatte keine Wahl – ich musste meine Familie da rausholen, aber ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Ich habe mich noch nie so allein gelassen gefühlt.“ Im April kam nun noch die kleine Gahdir zur Welt. Die Familie ist zwar überglücklich über den gesunden Familiennachwuchs, weiß aber nicht mehr, wie es die durch das Baby zusätzlich entstehenden Kosten zahlen soll. Windeln, Kleidung, Hygieneartikel. Ein Baby kostet. Und Kindergeld kann die Familie frühestens in drei Jahren erhalten. Rabia ist verzweifelt: „Gahdir soll es gut haben, aber wir wissen manchmal nicht was wir am nächsten Tag essen sollen.“ Fahed versucht nun so schnell wie möglich einen Job zu finden, um wenigstens ein bisschen was zum Familieneinkommen beisteuern zu können, aber ohne Deutschkenntnisse ist das schwierig. „Ich lerne so viel ich kann, aber es genügt nicht! Ich bin zu langsam. Wie soll ich meine Familie ernähren? Ich weiß nicht mehr weiter. Ich hatte gehofft, dass wir uns hier wieder ein Leben aufbauen können, aber jetzt ist wieder jeder Tag ein einziger Kampf.“

Fahed, Rabia und die kleine Gahdir brauchen Eure Hilfe!

Damit die Familie ausreichend mit Essen, Hygieneartikel und Kleidung versorgt ist, benötigen sie 300 Euro im Monat.
Damit Fahed weiterhin jeden Tag zu seinem Deutschkurs fahren kann, braucht die Familie 79,50 Euro im Monat für ein BVG-Monatsticket.

Wer kann der Familie helfen? Gerne mit monatlichen Beträgen, aber auch einmalige Spenden sind willkommen! Jeder Euro zählt!

Spende überweisen

Solikonzert #4 Nick Evans, am Freitag den 24. Juli um 21 Uhr

NickEvans
Freitag, 24. Juli, ab 21 Uhr

Das vierte Solikonzert spielt für euch Nick Evans. Aufgewachsen ist der Singer Songwriter in einer kleinen Stadt nahe Nashville in Tennessee, USA.
Im Moment trifft man ihn als Solist auf den Bühnen der Stadt, doch ist er auch als Frontmann der Indieband The Culprits zu sehen. Ihre aktuelle EP (2013) “While the Woods Snooze“ verbindet amerikanische Folkmusik mit ehrlichen, einfühlsamen Texten.
https://soundcloud.com/theculprits
Eintritt: Spende
Adresse: Beusselstrasse 26, 10553 Berlin
Die Spende geht an die Flüchtlingsinitiative Neue Nachbarschaft.
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Nick Evans is a singer/songwriter from a small town near Nashville, Tennessee USA. Although currently performing solo, he is also the lead singer of indie group, The Culprits, whose most recent EP (2013), “While the Woods Snooze,” blends folk and Americana styles with introspective, honest and natural lyrics.
https://soundcloud.com/theculprits

Entrance Fee: Donation
The fee will be donated to the refugee initiative Neue Nachbarschaft.

Refugees‘ Library am Freitag, den 3. bis 5. Juli

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Liebe Freunde,

Neue Nachbarschaft/Moabit lädt ein:
Performance: Freitag, den 3 Juli, 21 Uhr
Ort: Beusselstrasse 26, 10553 Moabit
Die Bibliothek ist offen für die Besucherinnen: Samstag und Sonntag, 4. bis 5. Juli, von 14 bis 19 Uhr

Refugees‘ Library, Lesung und Ausstellung in den neuen Räumen der Initiative „Neue Nachbarschaft/Moabit“. Gezeigt werden gezeichnete Gerichtsprotokolle von Asylprozessen aus dem Verwaltungsgericht Tiergarten. Am Freitag Abend wollen wir Sie zur szenischen Lesung der Gerichtshefte einladen.
Eintritt frei, Spenden willkommen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Kunstfestival „Ortstermin“ in Moabit statt.

Zu dem Projekt „Refugees‘ Library“:

„Refugees‘ Library“ ist ein Archiv von Gerichtszeichnungen zum Thema Asyl- und Migration.
Jedes Heft zeigt einen tatsächlich stattgefundenen Prozess (Namen der beteiligten Personen wurden geändert). Unsere Hauptintention ist es, die Bibliothek Flüchtlingen als Informationsmittel zur Verfügung zu stellen, um sich auf die eigenen Prozesse vorbereiten zu können.
Mehr als 20 freie Übersetzerinnen arbeiten an dem Projekt, um die Hefte für die Leserinnen in verschiedenen Sprachen zugänglich zu machen.

Links:
Refugees‘ Library: https://refugeeslibrary.wordpress.com/
https://www.facebook.com/refugeeslibraryberlin?fref=ts

Wir helfen ihnen nicht – wir lernen voneinander! / rbb

Über 100 Leute engagieren sich in der Initiative „Neue Nachbarschaft“ – und die sind trotz aller Widrigkeiten motiviert: „Es ist ja das Interessante, dass es nicht nur darum geht, denen zu helfen. Wir helfen ihnen nicht, sondern wir lernen voneinander – das ist so die Überschrift über unserer Arbeit. Sonst erzeugt man immer so ein Gefühl der Dankbarkeit, das geht auf Dauer nicht. Man muss sich auf Augenhöhe begegnen. Und wir merken, dass das auch uns Nachbarn sehr stark verändert – […] wir werden aufmerksamer: was passiert mit uns? Was passiert im Kiez? Unser Sozialverhalten, wie integrieren wir uns?“

Hier können Sie den rbb-Beitrag anhören: