Archiv des Autor: Marina Naprushkina

Offener Brief an Sozialsenator Czaja

Sehr geehrter Herr Czaja,

verabschieden Sie Herrn Allert endlich in den Ruhestand.

Der langen Liste an Skandalen, Ungereimtheiten und Unzulänglichkeiten ist seit Freitag letzter Woche ein weiterer Punkt hinzuzufügen:

Das LAGeSo verlangte von rund 150 Flüchtlingen aus der Notunterkunft Levetzowstrasse, dass sie innerhalb von 24 Stunden ihre Koffer packen und nach Köpenick umziehen. Keine Vorwarnung, niemand, der sich um den Transport  der Umzugsgüter kümmerte, die Kinder aus den Schulen und Kitas herausgerissen, ohne Organisation einer Neuverteilung in Köpenick usw. Es war mal wieder das klassische LAGeSo-Chaos, bei dem man Menschen wie Stückgut behandelt, ohne auch nur einen Gedanken auf die sozialen Folgewirkungen zu verschwenden. Mit der Schließung der Levetzowstrasse verliert Berlin 260 Flüchtlingsplätze, gleichzeitig wird die ganze Zeit verkündet, die Lage sei so dramatisch, dass man sogar Turnhallen beschlagnahmen müsse. Es ist richtig, dass die Levetzowstrasse bauliche Unzulänglichkeiten aufweist. Die Kritik richtete sich aber immer gegen das Geschäftsgebahren des Betreibers Gierso und forderte dessen Austausch durch einen Betreiber, der die Mindeststandards gewährleistet – nicht die Schließung der Notunterkunft.

Durch das beherzte Engagement der Bewohner und der Moabiter Flüchtlingsinitiativen sahen Sie, Herr Czaja sich genötigt, die Entscheidung des LAGeSo zu korrigieren und verschoben dankenswerterweise die Umsiedlung auf Unbestimmt. Der Grund des „Hineinregierens“ ins LAGeSo, die krankheitsbedingte Abwesenheit von Herrn Allert, zeigt aber dramatisch die völlige Unfähigkeit der Behörde. Der Chef liegt mit Grippe im Bett, die Sachbearbeiter sind überfordert, der Senator wird am Freitag Nachmittag vom Koalitionspartner SPD zum Krisenmanagement getrieben.

Eine Landesbehörde, die mit und ohne Chef kopflos agiert, bei der die Staatsanwaltschaft seit Monaten wegen des Verdachts auf Untreue und Bestechlichkeit ermittelt, bei der sich zum wiederholten Male der Senator bemüßigt fühlt, persönlich einzugreifen, weil die Dinge aus dem Ruder laufen: Herr Czaja, beenden Sie diesen unwürdigen Zustand, um Schaden von Ihrem Amt, vom Steuerzahler und vom öffentlichen Ansehen Berlins abzuwenden.

Initiative Neue Nachbarschaft // Moabit

Flohmarkt am Sonntag, den 1. Februar

Liebe Freunde und Liebhaber exklusiver Flohmärkte,
am nächsten Sonntag, den 1. Februar findet wieder unser Flohmarkt in der Neuen Heimat statt. Um 14 Uhr geht es los! Alle Einnahmen gehen an unsere Projekte für die Flüchtlinge in Moabit. Ihr seid zum Einkaufen, Essen, Trinken und Unterhalten herzlich eingeladen!
Ihr könnt uns auch mit Sachspenden unterstützen, die wir dann zum Verkauf anbieten. Die Sachen können direkt in der „Neuen Heimat“ (Jagowstrasse 14 in 10551 Moabit) ab Donnerstag abgegeben werden.
Wir freuen uns auf Euch!

Flohmarkt1Februar

Wohnungen und WG-Zimmern gesucht!

Liebe Freunde!
Ganz viele Leute, die wir unterstützen, suchen nach Wohnungen und WG-Zimmern. Wenn eine Wohnung oder ein Zimmer in einer WG frei wird, denkt bitte an die Flüchtlinge, schreibt uns!
Wir haben viele junge Leute, die ein Zimmer in einer WG suchen. Es ist eine Bereicherung für eine WG, diese Leute zu haben. Wir kennen auch viele Familien, die dringend eine Wohnung brauchen. Die Mieten werden vom Staat übernommen. Wir sorgen für die Kommunikation und Betreuung. Die Leute sind uns ans Herz gewachsen, wir möchten uns dafür einsetzen, dass sie endlich in normale Wohnbedingungen kommen.
Fragt eure Bekannten, haltet die Ohren offen, sagt uns Bescheid. Wir können jeden Hinweis und jede Hilfe gebrauchen! Lasst unsere Nachbarn würdig wohnen.
Kontakt: neuenachbarschaft@gmail.com
PS: Wichtige Voraussetzungen: Die Wohnung / das Zimmer muss mindestens 6 Monate zur Verfügung stehen und der Vermieter / Eigentümer muss einverstanden sein!

Wohnraum

Feliz Navidad

Video

Und das Fest mit den Kindern. Kein schlechtes Wetter konnte die Kleinen aufhalten. Die ersten kamen hüpfend im Regen und Hagel. Dann kamen immer mehr Kinder rein, es wurde richtig kuschelig. Die Kinder aus den Moabiter Heimen, aber auch die, die nicht mehr in Moabit wohnen sind zu uns gekommen. Und alle haben sich über ein Wiedersehen sehr gefreut!

Jana und Luca haben Gitarre gespielt: es wurde getanzt und gesungen.
Und dann Geschenke!!! Danke an alle, die uns Geschenke gebracht haben! Vielen Kindern hat das sehr große Freude bereitet.

Abschlussfest

Und so war es bei uns am Freitag den 19. Dezember bei unserem Abschlussfest: voll, laut, lecker, eng.
Super war es!
Danke Waleed und Mouneer für das unglaublich leckere Buffet und allen anderen, die was mitgebracht haben. Danke Jana und Nico für das wunderbare Konzert. Danke unserer Neuen Nachbarschaft: ein ganzes Jahr wurde mit den Flüchtlingsfamilien Deutsch gelernt, zusammen gekocht, Umzüge erledigt, Spenden organisiert und verteilt, mit den Kindern gespielt, Sport gemacht, Ausflüge unternommen, das Ministerium aufgemischt und und und… Keinen einzigen Tag blieb die Tür zu. Die Leute kommen gerne und es werden immer mehr.
Ein sehr schöner Abschluss! Nächstes Jahr geht es weiter.

„Das Geschäft mit der Flucht“ – in der ZDF-Mediathek


Der frontal21-Bericht „Das Geschäft mit der Flucht“ vom 11.11.2014 in der ZDF Mediathek

Die Zahl der Asylbewerber steigt seit Jahren kontinuierlich und vorhersehbar.  Und dennoch sind Kommunen und Länder überrascht und überfordert. Es gibt viel zu wenige Unterkünfte. Für gewinnorientierte Heimbetreiber eine lukrative Marktlücke. Erst recht, wenn es keine Mindeststandards gibt, oder die Kontrollen lasch sind. Dann können gewissenlose Unternehmer hemmungslos Flüchtlinge in dreckige Unterkünfte stopfen. Mit zu wenig Personal, das auch noch schlecht bezahlt ist. Kurzformel für das schäbige Geschäftsmodell: Niedrige Kosten + großes Elend = maximaler Gewinn. Lisa Jandi, Kyo Mali Jung und Joe Sperling mit einer Recherche über Betreibergier und Behördenversagen.“

Flohmarkt am Sonntag den 16. November. Alle Einnahmen gehen an unsere Projekte für die Flüchtlinge in Moabit!

Liebe Freunde und Liebhaber exklusiver Flohmärkte,
am Sonntag, den 16. November präsentieren wir voller Stolz unseren zweiten Flohmarkt in der Neuen Heimat! Macht Euch auf ein wahres Feuerwerk an coolen Raritäten, leckerem Essen, guter Musik und netten Leuten gefasst und erscheint zahlreich! Um 14 Uhr geht es los! Alle Einnahmen gehen an unsere Projekte für die Flüchtlinge in Moabit! Wir freuen uns auf Euch!

Flohmarkt16November

Klüngelei zwischen Landesamt und dem Heimbetreiber der Levetzowstraße – die Staatsanwaltschaft ermittelt

Liebe Freunde,

jetzt ist es fast auf den Tag genau ein Jahr her, dass wir die Öffentlichkeit auf die Missstände in der Notunterkunft Levetzowstrasse aufmerksam gemacht haben. In der Folge sind wir als Initiative von der Gierso GmbH des Heimes verwiesen worden, haben neue Räumlichkeiten in der Neuen Heimat gefunden, und uns neben der fast täglichen Arbeit mit den Bewohnern der Moabiter Flüchtlingsunterkünfte auch um die Missstände im Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) gekümmert. Mit Erfolg.

Heute nun berichten viele Medien über den Patensohn-Skandal, den wir aufgedeckt haben. Jetzt soll der Umgang des Landesamtes mit dem dubiosen privaten Betreiberkonzern Gierso-PeWoBe endlich untersucht werden – wie wir bereits früher berichteten, gab es für die Levetzowsstraße und andere Notunterkünfte weder Ausschreibungen, noch Verträge, noch unangemeldete Kontrollen.

Es wird höchste Zeit, dass diese Klüngeleien auf dem Rücken der Flüchtlinge aufgedeckt werden, und dass das Landesamt für Gesundheit und Soziales selbst grundlegend reformiert wird. Hoffentlich mit neuen Leuten an der Spitze.

Hier ein Bericht der Berliner Zeitung vom 6.11.2014
Und hier die taz, ebenfalls vom 6.11.2014
Morgenpost: Czaja unter Druck, vom 8.11.2014

Weitere Artikel und Hintergründe zur Geschichte der Initiative und dem LAGeSo-Skandal findet Ihr auf unserer Presseseite.

Pressemitteilung: Berliner Behörde setzt Flüchtlingsinitiative vor die Tür

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) propagiert regelmäßig, wie wichtig eine funktionierende Willkommenskultur sei, setzt jedoch im Zusammenwirken mit dubiosen privaten Betreiberfirmen Nachbarschaftsinitiativen vor die Tür.

Die Flüchtlingsinitiative “Neue Nachbarschaft // Moabit”, eine der größten Nachbarschaftsinitiativen Berlins (vor Kurzem mit dem Ehrenamtspreis des Bezirks Mitte ausgezeichnet) war vom Betreiber der Flüchtlingsunterkunft in der Levetzowstrasse vor die Tür gesetzt worden, nachdem sie unhaltbare Zustände im Heim kritisiert hatte. Das LAGeSo, Auftraggeber der Berliner Heimbetreiber, bestätigte nun diese negative Entscheidung in einem Schiedsspruch. Die Initiative darf nicht ins Heim zurück kehren, um dort ihre Arbeit mit den Flüchtlingen fortzusetzen.

Nachdem im Oktober 2013 eine Nachbarschaftsinitiative in Grünau vom privaten Betreiber PeWoBe GmbH des Heimes verwiesen wurde, nachdem diese auf Missstände hingewiesen hatte, wiederholte die PeWoBe-Schwesterfirma Gierso GmbH dies nun in Moabit – mit dem Plazet des LAGeSo.

Um sich der weiteren Kontrolle durch die Öffentlichkeit zu entziehen, bediente der mit einem Bauskandal in Neukölln-Britz in die Nachrichten geratene Gierso-PeWoBe Konzern fragwürdiger Methoden: In beiden Fällen wurden unkritische Nachbarschaftsinitiativen “eingekauft” indem deren Vertreter im Betreiber-Konzern angestellt wurden.

Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass das LAGeSo mit den privaten Betreiberfirmen paktiert, statt sie kritisch zu kontrollieren, so die Initiative. Auch das Schiedsverfahren als solches, welches durch das LAGeSo angewendet wurde, ist juristisch schwer mangelhaft, was mit fehlender Zeit durch den Sachbearbeiter beim Lageso begründet wurde.

Hier ist nun Senator Czaja gefragt, so Marina Naprushkina von der Initative. Wenn der Senat weiterhin an einer positiven Willkommenskultur für Flüchtlinge interessiert ist, muss er dem destruktiven Treiben des LAGeSo ein Ende setzen und endlich für eine wirksame Kontrolle der dubiosen privaten Heimbetreiber sorgen.

Kontakt: Neue Nachbarschaft // Moabit

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(Franz Allert, Präsident des LAGeSo – Kein Originalzitat, in den Mund geschoben)