AG Politik

FLUCHT – IN UNSEREN MEDIEN und IN MEINEN AUGEN / Vortrag, Film und Diskussion / Mittwoch, 7. März, 20:30 Uhr

FLUCHT – IN UNSEREN MEDIEN und IN MEINEN AUGEN
Vortrag, Film und Diskussion
20:30 Uhr
Im Jahr 2015 erreichten mehr als eine Million Menschen über den gefährlichen Seeweg des Mittelmeers Europa. Seitdem berichten die Medien über die „Krise“ für Europa und Deutschland und zeigen Bilder von anstürmenden, identitätslosen Massen.

Am Mittwoch, den 7. März fragen wir uns in der Neuen Nachbarschaft: Gibt es in unseren Medien auch andere, vielseitigere Perspektiven auf Flucht?
Dazu stellt Jutta Brennauer, Studentin des Masters „Medien und Politische Kommunikation“ an der Freien Universität Berlin, die Ergebnisse ihrer Untersuchung von 300 Zeitungsartikeln im Jahr 2015 und 2016 vor. Statt mit der Krisenberichterstattung aus dem Politikteil beschäftigte sie sich mit dem Wirtschafts- und Kulturteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung.
Anschließend zeigt der Dokumentationsfilm In Meinen Augen  
von Raphael Schanz eine andere Seite: Fünf geflüchtete Menschen lassen die Medienbilder auf sich wirken und kommentieren sie, während sie Pressefotos und kurze Fernsehausschnitt sehen. Die Reaktionen entfachen eine Auseinandersetzung über Identität, Menschlichkeit und Würde. Es entsteht Raum für eigene Geschichten, Kritik an der vorurteilsbelasteten Berichterstattung und die Frage, wie sie eigentlich gerne gesehen werden würden.

Im Anschluss wollen wir darüber mit Jutta Brennauer und Raphael Schanz weiterdiskutieren.

Eintritt frei
Adresse: Beusselstrasse 26, 10553 Berlin

State of Uncertainty /Vincent Haiges/ Vortrag mit Duskussion / Mittwoch, 7.02.2018

Lesbos, Balkan, Lybien, Niger. Überall dort hat die EU durch eine restriktive Grenzpolitik Räume erschaffen wo Flüchtlinge und Migranten gefangen sind zwischen dem was sie verlassen haben und dem wo sie hinwollten.

In dem Langzeit-Dokumentarprojekt “State of Uncertainty” dokumentiert Vincent Haiges fotografisch diese Räume und welche Auswirkung sie auf die Menschen haben die sich in ihnen befinden.

Durch seine Dokumentationen möchte Haiges einen Moment der Stille erzeugen, welcher die Betrachter*innen zur Kommunikation mit dem Dargestellten einlädt.“Ich hoffe dass aus dieser Kommunikation Empathie für den Inhalt der Bilder entsteht, die zum Hinterfragen der Strukturen und Prozesse in unserer Gesellschaft führt.“

An dem Abend spricht Vincent Haiges über seine bisherige Arbeit aus Lesbos und der Situation vor Ort.

Bild: Elly protestiert während der National Parade gegen die Lagerbedingungen in Moria.
Lesbos, September/Oktober 2017

Luft nach oben – ein kleiner Jahresrückblick / Beide Messies / Mittwoch, 20. Dezember /

Liebe Freund*innen,
wir haben ein großartiges Jahr zusammen verbracht: das muss gefeiert werden!
Unter dem Motto: luft nach oben – ein kleiner jahresrückblick, haben unsere Gäste, das geniale Duo „Beide Messies“ ein Programm für uns vorbereitet:
Vor- und Rückwärts-Lieder, Tänze mit Rückenwind, und da capo fängt das ganze Jahr ja wieder mal wieder von ganz vorne an…

Beide Messies treten auf auf der Schnittstelle von Art Brut und Art Garfunkel, mit dem Ziel letzte Ordnungen zu verschaffen. Mit erotisch-intelligenten Liedern wie zum Beispiel „Messer ohne Griff“, „Wetterbericht geht immer“ oder „Arbeit ist ein heißes Eisen“ gelingen dem Duo des Tänzers und Songwriters Andreas A. Müller und des Cellisten und Komponisten Bo Wiget lichte Augenblicke im düsteren Allerlei. Ihre Konzerte sind zwischen Performance, Tanz, Kabarett und Happening einzuordnen.

Mittwoch, 20. Dezember. Wir beginnen um 20:30 Uhr

Eintritt frei

Neue Nachbarschaft/Moabit

Beusselstrasse 26
10553 Berlin

Familiennachzug wieder zulassen!

Liebe Grüne auf dem Weg nach Jamaika, gebt nicht nach. Haltet eure Versprechen ein. Familiennachzug wieder zulassen!

 

HIER WÄHLEN ALLE: Wahlergebnisse

 

Es war bewegend. Hunderte von Menschen waren bei uns am Sonntag. Menschen aus 52 Ländern haben bei uns abgestimmt. Und wir haben sicher das beste Wahlergebnis landesweit.

 


Drei Kamerateams haben uns heute besucht, unter anderem Spiegel TV.

 

HIER WÄHLEN ALLE

Die Neue Nachbarschaft/Moabit startet die Kampagne „HIER WÄHLEN ALLE“.

Am 24. September ist in Deutschland Bundestagswahl, ein neues Parlament wird gewählt. In Deutschland dürfen nur Menschen wählen, die eine deutsche Staatsbürger*innenschaft haben. Alle anderen, die hier leben, sind von der politischen Entscheidung ausgeschlossen. Doch in der Beusselstraße 26 öffnen wir ein Wahllokal, in dem auch diese Menschen ihre Stimme abgeben können. Denn HIER WÄHLEN ALLE!

Wir setzen uns für Wahlrecht für alle ein, für Demokratie, die in unsere Zeit passt.

Für die, die Facebook benutzen:
Ihr könnt schon jetzt auf unsere Veranstaltung klicken und zusagen:
https://www.facebook.com/events/592737864229855/

Für, die kein Facebook benutzen: der Information auf unserer Webseite folgen und am 24. September zu uns kommen.

Wir haben uns für die nächsten Wochen vorgenommen über Politik zu sprechen. Ob Außenpolitik, Integrationfragen oder Kulturpolitik: Jeden Abend kurze 15-minutige Inputvorträge zu Politik, danach Diskussionen an einzelnen Tischen.

Unsere Poster:

Unser „Wahlstand“ am 22. Juli am Rundgang der Kunsthochschule Berlin Weissensee.

Moabiter Kiezfest, 16. Sept. 2017

Wofür Politik? #1, #2
4. und 6.September 2017

Buch / Neue Heimat? Wie Flüchtlinge uns zu besseren Nachbarn machen

Naprushkina_Neue_Heimat_150pxLiebe Freunde,

diese Woche ist das Buch „Neue Heimat?“ erschienen, mit einem Vorwort von Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung. Es beschreibt das erste Jahr unserer Initiative und viele kleine Begebenheiten, die wir mit den geflüchteten Menschen in Berlin erlebt haben – schwer Verdauliches und manchmal auch selten Komisches.

Das gesamte Buch wird über 5 Stunden gelesen als Auftakt zum Berliner Literaturfestival am Mittwoch, 9. September ab 10 Uhr. Ab 16 Uhr dann Diskussion. Eintritt frei.

 

 

Offener Brief an Sozialsenator Czaja

Sehr geehrter Herr Czaja,

verabschieden Sie Herrn Allert endlich in den Ruhestand.

Der langen Liste an Skandalen, Ungereimtheiten und Unzulänglichkeiten ist seit Freitag letzter Woche ein weiterer Punkt hinzuzufügen:

Das LAGeSo verlangte von rund 150 Flüchtlingen aus der Notunterkunft Levetzowstrasse, dass sie innerhalb von 24 Stunden ihre Koffer packen und nach Köpenick umziehen. Keine Vorwarnung, niemand, der sich um den Transport  der Umzugsgüter kümmerte, die Kinder aus den Schulen und Kitas herausgerissen, ohne Organisation einer Neuverteilung in Köpenick usw. Es war mal wieder das klassische LAGeSo-Chaos, bei dem man Menschen wie Stückgut behandelt, ohne auch nur einen Gedanken auf die sozialen Folgewirkungen zu verschwenden. Mit der Schließung der Levetzowstrasse verliert Berlin 260 Flüchtlingsplätze, gleichzeitig wird die ganze Zeit verkündet, die Lage sei so dramatisch, dass man sogar Turnhallen beschlagnahmen müsse. Es ist richtig, dass die Levetzowstrasse bauliche Unzulänglichkeiten aufweist. Die Kritik richtete sich aber immer gegen das Geschäftsgebahren des Betreibers Gierso und forderte dessen Austausch durch einen Betreiber, der die Mindeststandards gewährleistet – nicht die Schließung der Notunterkunft.

Durch das beherzte Engagement der Bewohner und der Moabiter Flüchtlingsinitiativen sahen Sie, Herr Czaja sich genötigt, die Entscheidung des LAGeSo zu korrigieren und verschoben dankenswerterweise die Umsiedlung auf Unbestimmt. Der Grund des „Hineinregierens“ ins LAGeSo, die krankheitsbedingte Abwesenheit von Herrn Allert, zeigt aber dramatisch die völlige Unfähigkeit der Behörde. Der Chef liegt mit Grippe im Bett, die Sachbearbeiter sind überfordert, der Senator wird am Freitag Nachmittag vom Koalitionspartner SPD zum Krisenmanagement getrieben.

Eine Landesbehörde, die mit und ohne Chef kopflos agiert, bei der die Staatsanwaltschaft seit Monaten wegen des Verdachts auf Untreue und Bestechlichkeit ermittelt, bei der sich zum wiederholten Male der Senator bemüßigt fühlt, persönlich einzugreifen, weil die Dinge aus dem Ruder laufen: Herr Czaja, beenden Sie diesen unwürdigen Zustand, um Schaden von Ihrem Amt, vom Steuerzahler und vom öffentlichen Ansehen Berlins abzuwenden.

Initiative Neue Nachbarschaft // Moabit

„Das Geschäft mit der Flucht“ – in der ZDF-Mediathek


Der frontal21-Bericht „Das Geschäft mit der Flucht“ vom 11.11.2014 in der ZDF Mediathek

Die Zahl der Asylbewerber steigt seit Jahren kontinuierlich und vorhersehbar.  Und dennoch sind Kommunen und Länder überrascht und überfordert. Es gibt viel zu wenige Unterkünfte. Für gewinnorientierte Heimbetreiber eine lukrative Marktlücke. Erst recht, wenn es keine Mindeststandards gibt, oder die Kontrollen lasch sind. Dann können gewissenlose Unternehmer hemmungslos Flüchtlinge in dreckige Unterkünfte stopfen. Mit zu wenig Personal, das auch noch schlecht bezahlt ist. Kurzformel für das schäbige Geschäftsmodell: Niedrige Kosten + großes Elend = maximaler Gewinn. Lisa Jandi, Kyo Mali Jung und Joe Sperling mit einer Recherche über Betreibergier und Behördenversagen.“

Klüngelei zwischen Landesamt und dem Heimbetreiber der Levetzowstraße – die Staatsanwaltschaft ermittelt

Liebe Freunde,

jetzt ist es fast auf den Tag genau ein Jahr her, dass wir die Öffentlichkeit auf die Missstände in der Notunterkunft Levetzowstrasse aufmerksam gemacht haben. In der Folge sind wir als Initiative von der Gierso GmbH des Heimes verwiesen worden, haben neue Räumlichkeiten in der Neuen Heimat gefunden, und uns neben der fast täglichen Arbeit mit den Bewohnern der Moabiter Flüchtlingsunterkünfte auch um die Missstände im Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) gekümmert. Mit Erfolg.

Heute nun berichten viele Medien über den Patensohn-Skandal, den wir aufgedeckt haben. Jetzt soll der Umgang des Landesamtes mit dem dubiosen privaten Betreiberkonzern Gierso-PeWoBe endlich untersucht werden – wie wir bereits früher berichteten, gab es für die Levetzowsstraße und andere Notunterkünfte weder Ausschreibungen, noch Verträge, noch unangemeldete Kontrollen.

Es wird höchste Zeit, dass diese Klüngeleien auf dem Rücken der Flüchtlinge aufgedeckt werden, und dass das Landesamt für Gesundheit und Soziales selbst grundlegend reformiert wird. Hoffentlich mit neuen Leuten an der Spitze.

Hier ein Bericht der Berliner Zeitung vom 6.11.2014
Und hier die taz, ebenfalls vom 6.11.2014
Morgenpost: Czaja unter Druck, vom 8.11.2014

Weitere Artikel und Hintergründe zur Geschichte der Initiative und dem LAGeSo-Skandal findet Ihr auf unserer Presseseite.